Axel Gundrum
„Hexenwahn“
Dieses große Wandbild ist von Axel Gundrum (*1953) und heißt „Hexenwahn“. Hier geht es um die Zeit im 16. und 17. Jahrhundert. Damals wurden in Osnabrück Menschen als Hexen verfolgt. Und an vielen anderen Orten auch. Die meisten davon waren Frauen.
Auch in der Mitte dieses Bildes sieht man eine Frau. Sie ist am Scheiterhaufen festgebunden. Unter ihr hält jemand ein Kreuz hoch. Am rechten Rand schauen Leute zu. Ein Mann zeigt mit dem Finger auf die Betrachter:innen. Links sitzt ein Kardinal über einer Gruppe von Menschen. [Ein Kardinal ist ein Amt in der katholischen Kirche. Es ist ein sehr hohes Amt. Über den Kardinälen steht nur noch der Papst.]
Die Menschen bereiten eine „Wasserprobe“ vor. Damals glaubte man: Durch diesen Test kann man sehen, ob jemand eine Hexe ist.
Im Hintergrund kann man die Stadt Osnabrück erkennen. Vorne hat der Künstler ein Bild von Felix Nussbaum eingefügt.
Über dieses Bild wurde viel geredet. Schon bevor es fertig war. Es ging um die Frage, wer alles an den Hexenverfolgungen beteiligt war. Die katholische Kirche? Die evangelische Kirche? Der Stadtrat?
Das Bild wurde 1998 an dieser Stelle gemalt. Zum 350. Jubiläum des Westfälischen Friedens. Es soll uns daran erinnern, wie zu allen Zeiten Gewalt durch fehlende Toleranz entstehen kann. Es soll uns zum Nachdenken und Reden anregen.
Das Wandbild nebenan heißt „Die Verspottung“ und wurde ebenfalls von Axel Gundrum gemacht.
https://sammlung.kunsthalle.osnabrueck.de/de/sammlung/die-verspottung
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